CHILDREN'S HOME NAMIBIA

Namibia war früher einmal eine deutsche Kolonie (Deutsch-Südwest-Afrika). Auch heute noch ist der deutsche Einfluss in Architektur, bei Straßennamen, bei deutschstämmigen Farmern und in manchen Gegenden auch in der Sprache zu spüren. Deshalb erfreut sich Namibia gerade bei deutschen Ferntouristen zunehmender Beliebtheit – nur leider kommt von den Steuern aus Fremdenverkehrseinnahmen kaum etwas bei der einfachen Bevölkerung an.

In Namibia leben 2,2 Mio. Einwohner auf einer Fläche, die 2,5 Mal so groß ist wie Deutschland. Die Sozialstruktur ist gekennzeichnet von größter Ungleichheit in der Einkommens- und Vermögensverteilung: extremer Reichtum – Massenarmut. 2 Mio. Menschen verdienen weniger als 4.000,00 Euro im Jahr. Ein Drittel der Einwohner lebt in Slums am Rande der Städte ohne Strom, Wasser und Toiletten in Hütten aus Pappe, Holzabfällen und Wellblech.

Der Gini-Index des UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) von 2009, der die Einkommensungleichheit einer Gesellschaft misst, setzt Namibia auf den ersten Platz. Damit weist Namibia die extremsten Einkommensunterschiede aller 124 Länder auf, die in diesem Index miteinander verglichen werden. Hier verdienen die reichsten 10% das 128-fache der ärmsten 10%. Zum Vergleich: In Deutschland, wo man seit Jahren das ständige Öffnen der Einkommensschere beklagt, verdienen die reichsten 10% das 28-fache der ärmsten 10%.

1,6 Mio. Namibier leben im ständigen Kampf ums Überleben. Es gibt keine Arbeitslosenhilfe, die soziale Grundsicherung ist unzulänglich. Der Staat unterstützt immerhin Pensionäre (ca. 55 Euro p.m.), Waisenkinder (ca. 30 Euro p.m.) sowie Behinderte und Kriegsveteranen aus dem Unabhängigkeitskampf. Diese staatlichen Hilfen sind oft die einzigen Geldeinkommen für ganze Familien, wobei die Unterstützungen für die Kinder nur von Angehörigen oder von dem gesetzlichen Vormund beantragt werden können und häufig nicht bei den Kindern ankommen.

In Namibia herrscht Schulpflicht. Offiziell ist der Schulbesuch kostenlos. Tatsächlich verlangt jedoch jede Schule Schulgebühren sowie Kostenerstattungen für Lernmaterialien und teure Schuluniformen. Häufig müssen die Kinder auch Kopierpapier, Putzmittel und Hygieneartikel mit in die Schule bringen. Auch Schulen in den ärmsten Bezirken verlangen teure Schuluniformen, die von vielen Familien nicht bezahlt werden können.

Aids, Malaria und Tuberkulose sind Volkskrankheiten, mangelhafte Ernährung und Hygiene fördern deren weite Verbreitung. Das staatliche Gesundheitssystem ist zwar kostenlos, aber völlig unzureichend. In den staatlichen Kliniken bilden sich jeden Tag lange Schlangen. Häufig übernachten die Patienten auf dem Klinikflur, wenn sie erst am nächsten Tag untersucht werden, um sich dann nicht wieder in der Schlange hinten anstellen zu müssen, und weil der Weg nach Hause sowieso zu weit ist.

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